Seit es möglich ist, seine genaue Position mit einem Smartphone zu ermitteln, erleben Apps, die sich diese Eigenschaft zu Nutze machen einen wahren Boom. Dazu gehören auch Apps für Lauf- und Radsportler, mit denen jedes Training im Nachhinein analysiert und auf einer Karte betrachtet werden kann. Vor einiger Zeit habe ich bereits die App Runtastic vorgestellt, welche sicherlich zu den beliebtesten und erfolgreichsten der Branche gehört. Doch gibt es überhaupt eine Runtastic Alternative?
Runtastic Alternative? Runmeter!
Obwohl Runtastic auf meinem iPhone in den meisten Fällen tadellos funktioniert, habe ich mir in der letzten Zeit einige Apps zur Aufzeichnung des Lauftrainings angeschaut und diese auch persönlich getestet. Mir persönlich gefällt einfach die inzwischen extreme Kommerzialisierung von Runtastic nicht. Es wird an zu vielen Baustellen gebaut und der Fokus auf das Wesentliche, den Benutzer, geht in meinen Augen extrem zurück. Das ist aber wie gesagt, nur meine persönliche Meinung.
Da ich einen Wahoo Brustgurt zur Pulsmessung im Training benutze und ungern in einen neuen Pulsgurt investieren wollte, war die Unterstützung dieses Gurtes bereits ein K.O.-Kriterium für eine Runtastic Alternative. Übrig blieben daher nur Runkeeper und Runmeter von Abvio. Runkeeper ist leider komplett auf Englisch, und auch hier bin ich gleich wieder auf kostenpflichtige Zusatzoptionen gestoßen. Die Grundfunktionen funktionieren aber genauso gut wie bei Runtastic. Besonderer Pluspunkt für Runkeeper: Die absolvierte Strecke lässt sich im Nachhinein editieren – GPS-Fehler können dadurch berichtigt werden. Allein diese Möglichkeit der Bearbeitung macht Runkeeper ebenfalls zu einer Runtastic Alternative, wenn auch nicht zur besten. (Update 05/2016: Auch vier Jahre nachdem dieser Artikel erschienen ist, hat Runtastic die Möglichkeit der Streckenbearbeitung nicht integriert).
Runmeter – Funktionen, Funktionen und noch mehr Funktionen
Beim ersten Start von Runmeter wird der Benutzer von der Vielfalt der Einstellungsmöglichkeiten fast erschlagen. Es gibt fast nichts, was in dieser App nicht durch den Benutzer verwaltet werden kann. Mein Brustgurt wurde sofort erkannt und liefert sogar bessere Ergebnisse als in Runtastic, wo ich regelmäßig sehr kurze Nullwerte in der Auswertung hatte.
Neben den Grundfunktionen, GPS-Tracking, Kartendarstellung, Statistiken, usw., bietet die Runtastic Alternative Runmeter unter anderem folgende, zusätzliche Funktionen:
- Export der Daten als CSV, GPX, TCX, oder KML-Datei aus der App heraus (z.B. per E-Mail-Anhang)
- Import von Daten (GPX, TCX, KML) zur Erstellung von Ghost-Runs
- Aktivitäten als Kalendereintrag exportieren
- Workout per Fernbedienung (z.B. iPhone-Kopfhörer) starten und beenden
- Live-Tracking für Familie, Freunde durch Google-Maps (Link kann beim Start per E-Mail versendet werden).
- Workouts können mit einem Kalender (z.B. Google, Exchange, …) synchronisiert werden.
- Kostenlose Trainingspläne integriert (von 5000m bis Marathon)
- Erstellen eigener Trainingspläne
- Automatische Erkennung von Laufpausen beim Anhalten (kann deaktiviert werden)
- E-Mail-Versand mit Laufinfos an mehrere Empfänger möglich (Manuell oder automatisch, vor, während und nach dem Lauf)
- Teilen der Workouts auf Facebook
Datenschutz – Keine Registrierung nötig
Bei den meisten „gratis“ Anbietern müssen sich die Benutzer zuerst mit Ihren privaten Daten registrieren oder ein Facebook-Konto angeben. Runmeter achtet dort mehr auf den Datenschutz und verzichtet auf den Registrierungszwang. Allerdings steht den Benutzern dadurch kein Portal zur Verfügung, auf dem die eigenen Leistungen ausgewertet werden oder der Allgemeinheit zur Schau gestellt werden können. Wer dies dennoch benötigt, kann wie ich auf Runalyze zurückgreifen. Dort können alle Workouts importiert und kostenfrei bis ins kleinste Detail ausgewertet werden. Einen ausführlichen Beitrag zu Runalyze findet Ihr in meinem Artikel: Persönliches Lauftagebuch.
Für 4,49 Euro (Pro Version) erhält man mit Runmeter eine Fitness App der Spitzenklasse, welche eine echte Runtastic Alternative darstellt. Wer also genug hat von wöchentlicher Werbung und Verschlimmbesserungen durch Updates, sollte Runmeter unbedingt einmal ausprobieren. Es lohnt sich definitiv.