Das RealWear HMT-1 ist das erste Android Tablet, dass direkt am Kopf getragen werden kann. Seit Mitte 2017 ist das Gerät als Produktionsgerät auf dem Markt erhältlich und zeigt deutlich, dass die Fortschritte im Bereich Augmented Reality bereits weit fortgeschritten sind. Denn effizienter arbeiten mit AR ist nicht länger nur ein Gedanke, sondern wird in unterschiedlichen Bereichen bereits erfolgreich eingesetzt.
Während die AR Technologie für eine lange Zeit als reine Spielerei betrachtet wurde, sind führende Unternehmen begeistert. Denn AR-Headsets gelten als drastischer Einschnitt in die aktuelle Arbeitsweise und können diese in Zukunft fundamental verändern. Dafür sprechen nicht nur die Sicherheit während des laufenden Betriebs, sondern auch die erhöhte Effektivität.
Augmented Reality für ein effizienteres Arbeiten
In einem professionellen Umfeld, in dem täglich unzählige Unterlagen bereitgehalten werden müssen und das Notebook permanent zur Seite stehen muss, können moderne AR Ansätze den Prozess vereinfachen. Das RealWear HMT-1 ist intuitiv und kann freihändig bedient werden. Gleichzeitig ermöglicht sie mehr als das, was das Notebook zu bieten hat. Denn über ein solches AR-Gerät können nicht nur die technische Dokumentation eingesehen und Unterstützung vom Helpdesk angefordert werden. Stattdessen zeichnet es sich durch seine Schnelligkeit sowie seinen sicheren Einsatz in gefährlichen Umgebungen aus, wie beispielsweise in der chemischen Industrie oder im Minenumfeld. Durch die Anzeige der Daten über das im Headset integrierte Display ist es außerdem nicht möglich, dass Außenstehende systemkritische oder sensible Daten einsehen können.
Bereits heute werden die AR-Brillen dazu genutzt, um im medizinischen Umfeld die Köpfe der Patienten virtuell zu betrachten. Dadurch können nicht nur Problemstellen besser lokalisiert werden, der Mediziner kann sich außerdem besser auf den bevorstehenden Eingriff vorbereiten. Doch nicht nur bei der Operationsvorbereitung wurden die Vorteile dieser Technologie bereits erkannt. Auch während des laufenden Eingriffes können die AR-Brillen als eine Art virtueller Wegweiser genutzt werden. So entfällt in der Neurochirurgie beispielsweise das Vermessen des Schädels. Auch auf das Markieren von Bohrpunkten kann künftig verzichtet werden. Stattdessen werden diese Informationen an den passenden Stellen im Sichtfeld des behandelnden Arztes eingeblendet werden.
Augmented Reality als Game Changer im professionellen Umfeld
Doch nicht nur die Neurochirurgie hat die AR bereits für ein effizienteres Arbeiten entdeckt. Damit eine neue Technologie die Chance hat, sich zu etablieren, muss der Nutzungskontext vorhanden sein. Es stellt sich also die Frage, in welchen Bereichen und inwieweit das mit AR möglich ist. Tatsächlich stellt sie im digitalen Zeitalter eine wichtige Bereicherung dar. So kann beispielsweise das Situationsbewusstsein von Piloten geschärft werden. Denn so befinden sich im Sichtfeld des Piloten ausschließlich jene Daten, die im jeweiligen Moment relevant sind. Außerdem kann bei starkem Nebel die Landebahn virtuell eingeblendet werden, damit das Passagierflugzeug sicher landen kann. In chinesischen Passagiermaschinen soll diese Technologie deshalb bis 2025 bereits zur Pflichtausstattung für die Piloten gehören.
Auch in der Industrie treibt AR die Entwicklung voran. Denn aus der Optimierung von Fertigungsprozessen sind VR und AR längst nicht mehr wegzudenken. Bereits seit 2016 wird diese Technologie beispielsweise für die Reparatur von Flugzeugen eingesetzt. Dabei wurde festgestellt, dass die Arbeiten einerseits schneller erledigt werden und andererseits die Fehlerrate drastisch gesenkt werden konnte. Dieselben Vorteile wurden auch an anderen Stellen erkannt und wird deshalb immer weiter ausgebaut. Doch auch auf privater Ebene soll die AR Technologie für Erleichterung sorgen. So setzt beispielsweise die Social Media Plattform Facebook darauf, dass sich so bald virtuelle Treffen an realen Orten abhalten lassen.