Fitness Tracker sind inzwischen zu einem sehr beliebten Accessoire geworden. Doch nicht nur sportlich aktive Menschen nutzen die zahlreichen Funktionen dieser Gadgets. Nein, sogar der eher „lauffaule“ Teil der Bevölkerung entdeckt nach und nach die Vorzüge von Fitness Armbändern.
Ich selbst habe den Fitness Tracker von Xiaomi – das Mi Band 1 etwas mehr als ein Jahr getestet. Dieser sehr günstige Fitness Tracker begleitet mich täglich und gibt mir seither einen guten Einblick in mein Bewegungs- und Schlafverhalten. Inzwischen bin ich auf den Nachfolger, das MiBand 2 umgestiegen – den Erfahrungsbericht findet Ihr hier. Aber der Reihe nach:
Der günstige Fitness Tracker – Billige China Ware?
Zugegeben, ich war anfangs sehr skeptisch, was ein Fitness Tracker taugen könnte der keine 30 Euro kostet. Doch meine Zweifel wurden fast komplett widerlegt und so entwickelte sich das Xiaomi Mi Band zu meinem steten Begleiter.
Das Mi Band wird in einer kleinen, schlichten aber stabilen Pappschachtel geliefert. Die mitgelieferte Anleitung war leider nur in Chinesisch gehalten. Gut möglich, dass diese heute inzwischen zumindest auch in englischer Sprache beiliegt. Da ich mich aber bereits im Vorfeld informiert hatte, wusste ich bereits, dass für die Verwendung eine Smartphone App benötigt wird.
Die App „Mi Fit“ ist für Android und iOS verfügbar und funktioniert auf beiden Systemen einwandfrei. Natürlich ist die App kostenlos und beinhaltet auch keine (versteckten) InApp-Käufe. Einziger kleiner Wermutstropfen ist die Registrierungspflicht innerhalb der App. Wobei auch gesagt werden muss, dass hier nur sehr wenige Daten verlangt werden. Name und Mobilfunknummer – das war es bereits. Nach der Erstellung des Accounts sucht die App nach in der Nähe befindlichen Geräten. Hierfür muss am Smartphone natürlich Bluetooth aktiviert sein.
Die Smartphone App – Mi Fit
Der Kopplungsvorgang lief in meinem Fall reibungslos. Smartphone und Fitness Tracker haben sich auf Anhieb gefunden und das Mi Band begann sogleich seine Aufzeichnungen. In den Einstellungen der App können noch ein paar persönliche Justierungen vorgenommen werden:
- Farbe der LEDs (weiß, grün, blau, rot)
- An welchem Arm wird das Mi Band getragen?
- Vibration bei eingehenden Anrufen
- Zielsetzung für den Schrittzähler
Solange das Smartphone per Bluetooth mit dem günstigen Fitness Tracker verbunden ist, vibriert das Band bei eingehenden Anrufen sehr zuverlässig. Unter Android kann zudem noch die Vibration bei eingehenden Nachrichten (z.B. What´s App) aktiviert werden. Besitzer eines Xiaomi Smartphones können das Mi Band sogar zum Entsperren des Smartphones verwenden.
Die am jeweiligen Tag zurückgelegten Schritte werden in der App immer direkt beim Start angezeigt. In der Detailansicht sieht man diese auch noch grafisch aufgehübscht und zudem nach Uhrzeit unterteilt. Auch eine Historie mit allen bisher aufgezeichneten Tagen lässt sich aufrufen. Sofern das Tagesziel erreicht wurde, vibriert das Mi Band und leuchtet ca. 2 Sekunden auf. Bei den Zwischenzielen (1/3, 2/3) leuchten nur die LEDs, sodass man dies nur mitbekommt, sollte man zufällig gerade auf das Mi Band schauen.
Zuverlässige Schlafaufzeichnung mit dem Fitness Band
Neben den Schritten zeichnet das Mi Band auch den Schlaf auf. Dabei lässt sich später auch erkennen, ob und wann man sich in einer Tiefschlafphase befand. Die Aufzeichnung der Schlafphasen funktioniert überraschend gut und ziemlich genau. Leider scheint es in China so etwas wie Mittagsschlaf nicht zu geben – jedenfalls funktioniert die Schlafaufzeichnung nicht, wenn man sich (nach)mittags ein Schläfchen gönnt.
Seit dem Mi Band 1S ist auch ein Herzfrequenzsensor auf der Innenseite des Mi Bands integriert. Über die Nützlichkeit und Genauigkeit dieser Funktion lässt sich bestimmt streiten. Leider ist keine permanente Aufzeichnung möglich. Die Messung muss innerhalb der App aktiviert werden und liefert daraufhin genau einen (!) Wert. Von daher für mich völlig unbrauchbar.
Die Mi Fit App kann übrigens mit Apple Health verbunden werden, wodurch sämtliche Messwerte dorthin exportiert werden können.
Vibrationsalarm und Akkulaufzeit des Mi Band
Sehr brauchbar und für mich DAS K.O.-Kriterium ist die Alarmfunktion. Über die App lassen sich einer oder mehrere Vibrationsalarme aktivieren, die zu frei definierbaren Zeitpunkten auslösen. Im Klartext: Ein Wecker mit Vibrationsfunktion. Für mich sehr nützlich, da ich oft früher aufstehe als meine Frau und sie somit nicht mitgeweckt wird. Der Wecker ist sehr zuverlässig, wobei natürlich das Mi Band aufgeladen sein muss.
Womit wir beim nächsten Vorteil des Mi Bands wären: Die Akkulaufzeit. Der Hersteller gibt diese mit 30 Tagen an. In der Praxis wird diese aber sogar noch um einige Tage übertroffen – mein Spitzenwert lag bei 52 Tagen! Die restliche Akkuladung kann jederzeit über die App eingesehen werden. Ebenso wie der Zeitpunkt der letzten Aufladung.
Fazit: Test bestanden!
Das Xiaomi Mi Band (1S) ist in meinen Augen eine absolut gelungene Alternative zu Fitbit, Vivosmart, Jawbone & Co. Wer auf ein Display verzichten kann sollte zum Mi Band greifen. Die Akkulaufzeit und die Vibrationsfunktionen bieten einen erheblichen Komfort. Letztlich ist der günstige Preis für einen Fitness Tracker unschlagbar. Die Qualität und die Ausstattung, welche man geliefert bekommt ist wirklich sehr gut. Hier noch einmal die Vor- und Nachteile im Überblick:
+ Günstige Anschaffungskosten
+ Geringes Gewicht
+ Zuverlässige Werte für Schritte und bei der Schlafaufzeichnung
+ Integrierte Benachrichtigungen bei eingehenden Anrufen und Nachrichten per Vibration
+ Vibrationsalarm / Wecker
+ Spritzwassergeschützt
+ Reinigung durch Herausnahme des Sensors leicht möglich
– Herzfrequenzmessung nur bedingt brauchbar
– Armband nicht stufenlos einstellbar
– Gedruckte Anleitung nur auf Chinesisch