Als Hundehalter mache ich mir häufig Gedanken darüber, wieviele Hundekotbeutel jedes Jahr im Müll landen. Normale Beutel bestehen aus Plastik und sind nicht biologisch abbaubar. Dadurch entstehen schier unglaubliche Mengen Plastikmüll. Doch, es geht auch anders.
Biologisch abbaubare Hundekotbeutel
In Deutschland lebten im Jahr 2020 schätzungsweise 10,7 Millionen Hunde. Wenn im Schnitt jeder dieser Hunde zwei Mal pro Tag ein großes Geschäft verrichtet, werden damit täglich 21,35 Millionen verbraucht. Auf das Jahr gerechnet sind das fast 8 Milliarden Plastikbeutel – alleine in Deutschland!
Selbst wenn man die ignoranten und unbelehrbaren Hundehalter davon abzieht, die die Hinterlassenschaften Ihres Vierbeiners liegen lassen, ist diese Menge ein großes Problem für unsere Umwelt. Viele der Hundekotbeutel landen zudem in der Umwelt, da sie entweder samt Inhalt in die Natur geworfen werden (ganz schlaue Leute) oder versehentlich irgendwo liegen gelassen werden (kann mal passieren). Wenn es sich nicht um biologisch abbaubare Beutel handelt, liegen diese Beutel samt Hundekot bis in alle Ewigkeit dort. Im schlimmsten Fall fressen andere Tiere diese Beutel, werden dadurch krank oder sterben.
Kompostierbare Kotbeutel aus Maisstärke
Welche Alternativen gibt es zu diesen Plastiktüten? Einerseits könntest du den Hundekot in einem kleinen Eimer sammeln und ihn zusammen mit deinem normalen Hausmüll entsorgen. Das ist aber nicht wirklich angenehm und bedeutet zusätzliche Arbeit. Alternativ kannst du biologisch abbaubare oder kompostierbare Tüten verwenden.
Und tatsächlich gibt es heute bereits viele Alternativen zu den herkömmlichen Kunststoffbeuteln für die Hundehäufchen. Diese bestehen aus Maisstärke oder anderen natürlichen Materialien und bauen sich nach der Entsorgung in der Biotonne oder im Komposter schnell ab. Das schont unsere Umwelt – und macht den Spaziergang mit dem Hund nicht weniger angenehm 😉
Obwohl die nachhaltigen Hundekotbeutel aus pflanzlichen Materialien bestehen, sind sie reißfest und garantieren eine saubere Entsorgung des Hundekots. Es landet also nichts in der Hand. Die Tüten werden ebenso auf Rollen verkauft.
Preislich können die Bio Tütchen aber noch nicht mit der Massenware aus Plastik mithalten. Allerdings sind die Preise für biologisch abbaubare Hundekotbeutel nicht mehr so hoch, wie vor einigen Jahren. Da glücklicherweise immer mehr Unternehmen die Nachhaltigkeit für sich entdecken, gibt es auch in diesem Segment mehr Konkurrenz, was sich natürlich in einem geringeren Preis widerspiegelt.
Wo kann ich kompostierbare Hundekotbeutel kaufen?
Ein sehr bekannter Hersteller von Bio-Hundekotbeuteln ist „Organic Dog Life“ aus Berlin. Hier bekommt man nicht nur zu 100 Prozent biologisch abbaubare Hundebeutel, sondern erhält seine Lieferung auch in einer komplett recycelbaren Verpackung.
Ein weiteres Produkt ist PooPick. Hier kann man sich entweder für nachhaltige Hundekotbeutel aus Pflanzen entscheiden oder auf eine Box aus Recycling Papier entscheiden. Beides ist kompostierbar und besteht zu 100 Prozent aus biologisch abbaubaren Materialien.
Dürfen Hundekotbeutel auf den Kompost?
Grundsätzlich dürfen die „befüllten“, kompostierbaren Beutel auf den Kompost. Aber: Hundekot kann gefährliche Bakterien, Keime oder Würmer enthalten. Diese haben auf einem Kompost, dessen „Erde“ ja später wieder im Garten verteilt werden soll, nichts zu suchen. Nachhaltige, kompostierbare Hundekotbeutel sind ebenso über den Restmüll zu entsorgen, wie herkömmliche Hundekotbeutel aus Kunststoff.
Bei der Entsorgung über den Hausmüll werden die Hundetüten letztlich verbrannt. Dabei gelangen allerdings keine giftigen Stoffe in die Umwelt, wie bei einem Plastikbeutel. Und wenn wirklich mal ein Hundekotbeutel in der Natur liegen bleibt, kann man sich wenigstens sicher sein, dass von dem Beutel selbst keine Gefahr ausgeht und er in einiger Zeit vollständig zersetzt sein wird.
Hundekotbeutel aus recyceltem Kunststoff
Neben den vollständig biologisch abbaubaren Hundekotbeutel, gibt es auch noch Beutel, die zu einem bestimmten Teil aus recycelten Kunststoffen bestehen. Diese sind zwar nicht kompostierbar und natürlich ebenso wenig abbaubar wie die gewöhnlichen Tütchen, allerdings spielt Nachhaltigkeit immerhin eine Rolle.
Bei einem solchen Beutel werden zum Beispiel Polyethylen Abfälle dazu genutzt, Beutel für Hundekot herzustellen. Dadurch wird Ausschuss, der sonst weggeworfen oder verbrannt wird, wieder dem Wertstoffkreislauf zugeführt. Zudem werden auch Varianten angeboten, bei denen aus PET-Flaschen erzeugtes Granulat wiederverwendet wird.
Wo bekomme ich Hundekotbeutel aus Recyclingmaterial her?
Hier bietet die Firma „Belloo“ – neben weniger nachhaltigen Produkten – zum Beispiel den Recycle PURE 100 an. Dieser besteht zu 100 Prozent aus recyceltem Polyethylen (PE). Weiterhin bietet „PicoBello“ nachhaltige Hundekotbeutel an, die ebenfalls aus recyceltem Kunststoff gefertigt werden.
Ist recycelter Kunststoff besser für die Umwelt als pflanzliche Beutel?
Hier scheiden sich die Geister. Jeder Hersteller, der verspricht, etwas nachhaltig herzustellen, erklärt natürlich seine Produktion für die mit der besten Ökobilanz. Da sehr viele Faktoren, wie Wasserverbrauch, CO2-Ausstoß, die Gewinnung von Rohstoffen, usw. berücksichtigt werden müssen, ist es schwer zu sagen, welche Variante nun besser für die Umwelt ist.
Es lässt sich aber auf jeden Fall feststellen, dass beide Varianten immer noch besser sind, als Beutel, die vollständig aus neuem Kunststoff hergestellt werden.
Fazit
Betrachtet man die immense Zahl von Plastiktüten, die täglich in den Restmüll wandern, sollte wirklich jeder in Betracht ziehen, etwas zum Umweltschutz beizutragen. Nachhaltige Hundekotbeutel, die im besten Fall auch noch vollständig biologisch abbaubar sind, kosten nicht mehr so viel mehr, als die herkömmlichen Einwegprodukte. Der Umgang mit den Hinterlassenschaften von Hunden spielt keine geringe Rolle und sollte nicht als Kleinigkeit abgetan werden.
Jeder Beitrag, und sollte es sich auch „nur“ um einen Hundekotbeutel handeln, trägt dazu bei, Ressourcen und die Umwelt zu schonen.