Das Verb „transkribieren“ trägt allgemeinhin die Bedeutung, etwas umzuwandeln beziehungsweise zu übertragen. Genauer gesagt meint das Transkribieren in der Regel dabei, gesprochene Reden in geschriebener Textform zu überführen.
Beim Transkribieren handelt es sich um einen recht langwierigen Prozess. Für eine erfolgreiche Transkription ist es nämlich nötig, die jeweilige Rede Schritt für Schritt anzuhören und niederzuschreiben. Ein Interview mit einer Länge von 60 Minuten geht nach den Erfahrungswerten so etwa mit vier bis sechs Stunden Transkriptionsarbeit einher.
Wie das Transkribieren im Detail abläuft und in welchen Bereichen es eine Rolle spielt, erklärt der folgende Artikel.
Transkribieren – Das steckt dahinter
Im Grunde bedeutet eine Transkription generell, dass Audioinhalte schriftlich festgehalten werden. Geht es darum, etwas zu transkribieren, besteht die Grundlage der Arbeit demnach in einer Audioaufnahme.
In der Regel handelt es sich bei den Audioaufnahmen dabei um Gruppengespräche, Interviews, Diskussionsrunden oder Reden, welche mithilfe eines Gerätes aufgezeichnet wurden. Diese Aufnahme wird ebenfalls als Textdatei benötigt. Auf welche Weise die Transkription erfolgt, ist dabei stets von der späteren Verwendung des Textes abhängig.
Von Audio zu Text – So läuft die Transkription ab
Eine Transkription kann im Grunde jeder durchführen – langwierige Vorbereitungen sind für die Arbeit nicht nötig. Allerdings erfolgt die Verwendung von Transkripten in vielen Fällen zu Zwecken der Forschung. Aus diesem Grund sind spezielle Regeln nötig, damit sich die Transkripte stets als einheitlich zeigen.
Die Regeln für die Transkription, welche in Deutschland am weitesten verbreitet sind, bestehen in den semantisch-inhaltlichen Regeln von Pehl und Dresing aus dem Jahr 2018. Vorgegeben wird durch diese unter anderem, dass keine Transkription von Satz- oder Wortabbrüchen erfolgt. Ausgelassen werden im Transkript außerdem Fülllaute, wiederholte Worte oder ein eventuelles Stottern des Redners.
Im ersten Schritt ist die Audiodatei zu öffnen, beispielsweise auf dem Computer mithilfe eines Media Players. Falls bei der Wiedergabe Probleme in Erscheinung treten, lassen sich diese häufig lösen, indem eine Konvertierung der Audiodatei in ein anderes Format erfolgt.
Parallel wird dann ein Textprogramm in einem zweiten Fenster geöffnet, etwa Word.
Die formalen Kriterien eines Transkripts
Das Transkript, welches so angefertigt wird, muss gewisse Kriterien hinsichtlich seiner Formalien erfüllen. Zu diesen gehört, dass die Überschrift des Transkripts als Dateiname fungiert. Außerdem ist die Überschrift im Dokument selbst festzuhalten – und zwar zentriert, unterstrichen und fett. Geschrieben wird der Schriftart Arial in der Größe 12 und mit einem Zeilenabstand von 1,5.
Der Befragte und der Interviewer werden entsprechend mit den Buchstaben I: und B: abgekürzt. Falls die Audioaufnahme verschiedene Befragte beziehungsweise Interviewer enthält, erfolgt nach den Buchstaben noch eine Zahl, angefangen bei B2: beziehungsweise I2:.
Nach jedem Wechsel des Sprechers ist eine Zeitmarke zu setzen. Diese erfolgt stets in dem Format #Stunde:Minute:Sekunde-Zehntelsekunde#, also zum Beispiel #00:00:00-0#. Sollte das Gesagte an einer Stelle nicht vollumfänglich zu verstehen sein, ist die Verwendung der Abkürzung „unv.“ nötig. Falls keinerlei Zeitmarke innerhalb der jeweiligen Minute gesetzt wurde, ist diese an der unverständlichen Stelle einzufügen. Das, was vermeintlich verstanden wurde, kann auch in Klammern mit einem Fragezeichen geschrieben werden. Auch hinter diesen Part ist wiederum eine zusätzliche Zeitmarke einzufügen.